bbm's blog

In letzter Zeit frage ich mich immer wieder, was wohl geschehen sein musste, dass mit den Jahren meine Fähigkeit zu unbeschwerter Freude immer stärker gelitten hat.

Ich meine damit eine unbeschwerte Freude in dem Sinne von Momenten, wo man sich um nichts weiter Sorgen macht, Momenten in denen man nur für den Moment lebt und daher ihn richtig genießen kann. Irgendwie ist mir die Fähigkeit dazu seit meiner Jugend abhanden gekommen. Andererseits vielleicht ist es auch nur die "verblümte" Erinnerung an meine Kindheit, die mich darauf schließen lässt, das ich jemals das Gefühl von unbeschwerter Freude kannte.

Sicherlich auch heute gibt es noch Momente in denen ich mich freue, aber keine Momente die mich alles drumherum vergessen lassen, doch gab es solche Momente jemals? Hatten wir als Kinder nicht auch unsere Sorgen die trotz der enthusiastischen Freude über ein neues Geschenk uns dennoch begleiteten?
Ich selbst kann diese Frage nicht mehr beantworten, da meine subjektiv geprägten Erinnerung dafür zu unspezifisch sind, um objektive Rückschlüsse führen zu können. Bliebe nur noch die Erforschung am Subjekt, an Kindern im Umfeld, doch lassen uns Kinder wirklich uneingeschränkt an ihrem Gefühlsleben teil haben? Oder sind sie manchmal nur nicht fähig uns ihre Sorgen verständlich mitzuteilen und schweigen daher lieber, da wir sie eh nicht verstehen würden?

Bei genauerer Betrachtungsweise gab es bereits in meiner Kindheit etliche Gründe die mir Sorgen bereitet hätten, und sollte ich damals wirklich die Fähigkeit besessen haben diese Sorgen auszublenden wäre dies durchaus ein erstrebenswerter Zustand; manchmal, nicht immer.

Vielleicht war mein Verstand aber damals auch noch nicht ausgeprägt genug, um die Dinge, die mir Sorgen bereitet hätten, mit all ihrer Tragweite zu erfassen. Daraus könnte man wiederum schließen, dass nichts zu wissen, oder wenig zu wissen, einen glücklicher macht. Macht Wissen also unglücklich? Und wieso streben wir dann eigentlich unser ganzes Leben lang danach?

Das zu viel Wissen nicht gut ist, kann man an einem ganz einfachen Beispiel feststellen. Kauf ich Produkt A, weil seine Leistungen meinen Anforderungen entsprechen, bin ich nachher glücklicher, als wenn ich erst Produkt A mit Produkt B und Produkt C verglichen hätte. Wieso, weil Produkt B, vielleicht etwas besser kann, wiederum Produkt A allerdings etwas anderes besser kann, ich beides aber benötige, und Produkt C ist natürlich dann noch billiger als Produkt A und B und kann auch das was beide können, nur nicht ganz so gut!

"Wer die Wahl hat, hat die Qual!", also macht Wissen unglücklich!

Da wir aber von Natur aus nach Wissen streben und ein gewisser Grad an Wissen dennoch unabdingbar scheint um uns glücklich zu machen, wann wissen wir dann zu viel? Oder ist es nicht vielleicht besser gar nicht erst zu wissen, das Wissen unglücklich macht? Würden wir nicht besser Leben ohne dieses Wissen?

Ware Glückseligkeit erfährt der Mensch wohl, wenn überhaupt, nur im Mutterleib und der ganze Stress der Geburt sollte uns schon zum Start in unser Leben verdeutlichen das wird kein Zuckerschlecken!
Und ab dem Zeitpunkt wo wir merken das bin ich und das dort drüben sind die anderen geht der Ärger erst richtig los.